id,collection,dc.contributor.author,dc.contributor.contact,dc.contributor.firstReferee,dc.contributor.furtherReferee,dc.contributor.gender,dc.date.accepted,dc.date.accessioned,dc.date.available,dc.date.issued,dc.description.abstract[de],dc.description.abstract[en],dc.identifier.uri,dc.identifier.urn,dc.language,dc.rights.uri,dc.subject,dc.subject.ddc,dc.title,dc.title.translated[en],dc.type,dcterms.accessRights.dnb,dcterms.accessRights.openaire,dcterms.format[de],refubium.affiliation[de],refubium.mycore.derivateId,refubium.mycore.fudocsId "505daf76-54f1-4bd0-bec6-c10b7d8ef294","fub188/13","Röpke, Stefan","stefan.roepke@charite.de","Prof. Dr. med. Sabine Herpertz","Prof. Dr. med. Martin Bohus","m","2011-11-21","2018-06-07T21:32:39Z","2011-12-13T06:36:46.551Z","2011","Die Symptome der Borderline Persönlichkeitsstörung (BPS) lassen sich in Clustern zusammenfassen. Diese sind: eine gestörte Emotionsregulation, eingeschränkte Verhaltenskontrolle, Störung der sozialen Interaktion und eine Störung der Kognition, bzw. des Selbst (Gunderson 2010). Ein Großteil der empirischen Studien fokussiert bisher auf die Störung der Verhaltenskontrolle und der Affektregulation. Vergleichsweise wenige empirische Daten untermauern die gestörte soziale Interaktion und die Störung der Kognition, bzw. des Selbst. Dies steht im deutlichen Widerspruch zu der zentralen Rolle, die die Störung der Interaktion und des Selbst in der zukünftigen Konzeptualisierung der Störung einnehmen sollen (siehe dsm5.org). Ziel der vorliegenden Arbeit war es, diese Lücke in Ansätzen zu schließen. Um die gestörte soziale Interaktion bei der BPS zu erfassen, untersuchten wir - abgeleitet von Voruntersuchungen - die Konstrukte von Empathie, sozialer Teilnahme bzw. Ausschluss und Emotionsausdruck mittels empirischer Meßmethoden. In einer ersten Studie untersuchten wir, basierend auf dem multidimensionalen Empathiemodell, ob Patienten mit einer BPS Defizite in den Bereichen emotionaler und kognitiver Empathie aufweisen in Bezug auf klinische Kontrollen (Patienten mit Narzisstischer Persönlichkeitsstörung, NPS) und nicht-klinische Kontrollen. Mit dem MET (Multifaceted Empathy Test) und MASC (Movie for the Assessment of Social Cognition) wurden hierzu ökologisch validere Messmethoden eingesetzt als in vorangegangenen Untersuchungen. BPS Patienten zeigen Einschränkungen in emotionaler und kognitiver Empathie im Vergleich zu nicht-klinischen Kontrollen, hingegen zeigen NPS Patienten lediglich Einschränkungen in emotionaler Empathie. Eine genauere Analyse der Einschränkungen in kognitiver Empathie bei BPS Patienten mittels des sensitiveren MASC ergab, dass sowohl eine komorbide PTBS, als auch - davon unabhängig - sexueller Missbrauch in der Vorgeschichte durch eine der Betroffenen bekannte Person, negative Prädiktoren für Fähigkeiten zur kognitiven Empathie waren. Das im zukünftigen DSM-V neu als Diagnosekriterium der BPS hinzugezählte Empathiedefizit (dsm5.org) sollte entsprechend unserer Befunde (nach Replikation) genauer spezifiziert werden, zumal Empathiedefizite bei einer Reihe von psychiatrisch-neurologischen Erkrankungen nachgewiesen werden konnten (z.B. Ritter et al., 2011, Montag et al., 2010 und 2011). Zukünftig sollten spezifische psychotherapeutische Interventionen zur Steigerung insbesondere der kognitiven Empathie entwickelt, empirisch überprüft und in die BPS Behandlung integriert werden. Eine dritte Studie fokussierte auf die subjektive Wahrnehmung von Ausschluss und Teilnahme in sozialen Situationen. Hierzu spielten Patienten mit BPS und nicht-klinische Kontrollen Cyberball, ein virtuelles Ballspiel. Die Teilnehmer wurden zufällig verschiedenen Bedingungen zugeordnet. Eine Gruppe wurde von den Ballwürfen ausgeschlossen, während die andere Gruppe mit gleichen Anteilen partizipierte. BPS Patienten gaben signifikant nachweisbar an, seltener den Ball erhalten zu haben und mehr ausgeschlossen worden zu sein. Dieser Effekt war unabhängig von der Ein- oder Ausschluss-Bedingung und verdeutlicht, dass sich BPS Patienten generell als mehr ausgeschlossen wahrnehmen, selbst wenn kein Ausschluss vorliegt. Dieser Fakt sollte besonders in psychotherapeutischen Gruppenangeboten berücksichtigt werden. Die Korrektur dieser verzerrten Wahrnehmung von sozialer Teilhabe sollte in psychotherapeutische Interventionen integriert werden. Während nicht-klinische Kontrollen verschiedene negative Emotionen nach Ausschluss angeben, reagieren BPS Patienten vorrangig mit Ärger. In derselben Studie untersuchten wir den emotionalen Gesichtsausdruck der Studienteilnehmer in Reaktion auf sozialen Ein- und Ausschluss. BPS Patienten zeigten insgesamt mehr negative und weniger positive Gesichtsausdrücke. Auffällig war zusätzlich, dass BPS Patienten deutlich mehr gemischte Emotionsausdrücke zeigten, z.B. Ärger und Angst. Diese Daten legen nahe, dass die Mimik von BPS Patienten in relevanten sozialen Situationen schwerer lesbar ist als bei nicht-klinischen Kontrollen, ein Faktor, der zusätzlich zur gestörten sozialen Interaktion bei BPS Patienten beitragen könnte. Auch hier sind psychotherapeutische Interventionen denkbar, die den Emotionsausdruck trainieren und damit deutlicher lesbar machen. In der vierten und fünften Studie untersuchten wir, basierend auf Modellen der Sozialpsychologie, die Störung der Kognition, bzw. des Selbst bei Patienten mit BPS. Folgend der Definition von Baumeister (1999) sind Identität und Selbstwert zwei Aspekte des Selbst. Mithilfe von direkten und indirekten Messmethoden wurden verschiedene Aspekte des Selbstwerts bestimmt. Patienten mit BPS zeigten Einschränkungen in allen untersuchten Aspekten des Selbstwerts. Insbesondere die Diskrepanz zwischen expliziten und impliziten Maßen war mit der Schwere der borderlinetypischen Symptome assoziiert, ein Befund der im Konzept der BPS bisher keine Berücksichtigung fand. Das Konstrukt der Selbstkonzeptklarheit (SCC) kann als Teilaspekt der Identität angesehen werden. In unserer Untersuchung zeigten BPS Patienten eine deutliche Einschränkung in SCC im Vergleich zu Referenzdaten nicht-klinischer Kontrollen. Von besonderer klinischer Bedeutung ist unser empirischer Nachweis, dass ein spezifisches psychotherapeutisches Programm (Dialektisch Behaviorale Therapie, DBT) diese Defizite teilweise beheben kann. Mit sehr hoher Effektstärke hatte eine 12-wöchige DBT positive Effekte auf die SCC. Aufgrund der in der Einleitung beschriebenen Instabilität des Kriteriums der Identitätsstörung bei BPS ist dieser Befund jedoch mit Einschränkungen zu sehen. Der allgemeine Selbstwert erhöhte sich ebenfalls signifikant durch die störungsspezifische Intervention. Speziell die emotionale Beurteilung des Selbst sowie der Selbstwert in Bezug auf soziale Kompetenzen verbesserten sich durch die therapeutische Intervention. Allerdings fehlen bisher Daten zum Langzeitverlauf und somit zum Nachweis der Nachhaltigkeit dieser Interventionen auf die SCC und den Selbstwert. Zusammenfassend konnten wir empirisch eine Reihe von Defiziten bei der BPS aufzeigen, die Teilaspekte der Störung der sozialen Interaktion erklären könnten. Weiterhin konnten wir die Störung der Kognition bzw. des Selbst bei der BPS in Teilbereichen empirisch beschreiben und zeigen, dass eine spezifische Intervention diese Teilaspekte positiv beeinflussen kann.","The included five studies assessed disturbance in interpersonal functioning and cognition as hallmarks of borderline personality disorder (BPD). In the first three studies interpersonal functioning in BPD was empirically explored. The first study's objective was to empirically assess cognitive and emotional empathy in patients with BPD and narcissistic personality disorder (NPD). The study's method was that 27 patients with BPD, forty-seven patients with NPD, and 53 healthy controls were included. Emotional and cognitive empathy were assessed with traditional questionnaire measures, the newly developed Multifaceted Empathy Test (MET), and the Movie for the Assessment of Social Cognition (MASC). The study's results were that individuals with BPD displayed significant impairments in emotional empathy on the MET. In cognitive empathy, BPD patients showed deficits in emotional empathy on the MASC and, on a trend level, on the MET. The second study aims to assess cognitive empathy in BPD in more detail. Sixty-four women with BPD and 38 healthy controls watched MASC, the newly developed film displaying social interactions, during which an assessment of the intentions, emotions, and thoughts of the characters was performed. In addition, participants completed an established but less ecologically valid measure of social cognition (“Reading the Mind in the Eyes”; RME). In the RME task, BPD patients did not display impairment in cognitive empathy compared to healthy controls. By contrast, on the more sensitive MASC, women with BPD showed significantly impaired abilities in cognitive empathy compared to healthy controls in their recognition of emotions, thoughts, and intentions. Comorbid PTSD, intrusions, and sexual trauma negatively predicted social cognitive abilities on the more sensitive MASC. Thus, the results of the second study replicated our finding of impaired cognitive empathy abilities in BPD. Especially for comorbid PTSD, intrusive symptoms, and history of sexual trauma predicted poor outcomes on cognitive empathy tasks. In the third study, facial emotional expressions, which are crucial for adaptive interactions in social contexts, were assessed in patients with BPD in response to social exclusion. We examined facial emotional reactions of 35 patients with BPD and 33 healthy controls when playing Cyberball, a virtual ball-tossing game that reliably induces social exclusion. Besides self-reported emotional responses, facial emotional expressions were analyzed by applying the Emotional Facial Action Coding System (EMFACS). Patients with BPD showed a biased perception of participation. They more readily reported feeling excluded compared to controls even when they were included. In BPD, social exclusion led to an increase in self-reported other-focused negative emotions. Overall, EMFACS analyses revealed that BPD patients reacted with fewer positive expressions and with significantly more mixed emotional expressions (two emotional facial expressions at the same time) compared to the healthy control group when excluded. Thus, besides a negative bias for perceived social participation, ambiguous facial emotional expressions may play an important role in the disturbed relatedness in patients with BPD. The following two studies assessed cognitive disturbance in BPD and options of intervention. Identity disturbance and an unstable sense of self are core criteria of BPD and cognitive aspects of the disorder. They significantly contribute to the suffering of the patient. These impairments are hypothesized to be reflected in low self-esteem and low self-concept clarity. The objective of this study was to evaluate the impact of an inpatient dialectic behavioral therapy (DBT) programme on self- esteem and self-concept clarity. Forty women with BPD were included in the study. Twenty patients were treated with DBT for 12 weeks in an inpatient setting and 20 patients from the waiting list served as controls. Psychometric scales were used to measure different aspects of self-esteem, self-concept clarity and general psychopathology. Patients in the treatment group showed significant enhancement in self-concept clarity compared with those on the waiting list. Further, the scales of global self-esteem and, more specifically, the facets of self-esteem, self-regard, social skills and social confidence were enhanced significantly in the intervention group. Additionally, the treatment had a significant impact on basic self-esteem in this group. On the other hand, the scale of earning self-esteem was not significantly abased in patients with BPD and did not show significant changes in the intervention group. Our data provide preliminary evidence that DBT has an impact on cognitive aspects of the disorder, e.g. several facets of self- esteem and self-concept clarity, and thus on identity disturbance. The fifths study examined whether discrepancies between explicit and implicit self-esteem are associated with symptom severity in a sample of patients with BPD. We hypothesized that implicit-explicit self-esteem discrepancies foster autoaggressive behavior and dysphoria, and impair self-perception. We found that the two forms of self-esteem discrepancies, damaged and fragile self- esteem, were related to the severity of overall borderline symptoms, autoaggression, dysphoria, and deficits in self-perception. In contrast, more general psychopathological impairment, such as depression, was not related to self-esteem discrepancies. Taken together our results indicate that discrepancies between explicit and implicit self-esteem are associated with certain borderline symptoms that may be based on internal tension. The findings can be interpreted within the framework of self-discrepancies and dichotomous attitudes in patients with BPD. In sum, our results demonstrate empirical underpinnings of disturbed interpersonal functioning and cognition in BPD.","https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8066||http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12265","urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000034892-4","ger","http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen","borderline personality disorder||personality disorder||social cognition||empathy","600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit","Störung der sozialen Interaktion und der Kognition als Kernmerkmale der Borderline Persönlichkeitsstörung","Disturbed social interaction and cognition in borderline personality disorder","Habilitation","free","open access","Text","Charité - Universitätsmedizin Berlin","FUDISS_derivate_000000010408","FUDISS_thesis_000000034892"