id,collection,dc.contributor.author,dc.contributor.firstReferee,dc.contributor.furtherReferee,dc.contributor.gender,dc.date.accepted,dc.date.accessioned,dc.date.available,dc.date.issued,dc.description.abstract[de],dc.description.abstract[en],dc.format.extent,dc.identifier.uri,dc.identifier.urn,dc.language,dc.rights.uri,dc.subject.ddc,dc.subject[en],dc.title,dc.title.subtitle,dc.title.translated[de],dc.type,dcterms.accessRights.dnb,dcterms.accessRights.openaire,dcterms.accessRights.proquest,dcterms.format,refubium.affiliation "8b948985-da10-46d5-ab53-08f0ee9c6b89","fub188/14","Dib, Amal","Richter, Carola","Kraidy, Marwan","female","2019-08-20","2019-08-30T10:49:27Z","2019-08-30T10:49:27Z","2019","Zusammenfassung der Ergebnisse Diese Studie verfolgt das Framing des libanesischen Kriegs durch Medien und Intellektuelle sowohl während des Kriegs als auch in der Nachkriegszeit. Sie zielt darauf ab, das Zusammenspiel von Medien und Erinnerung in einem Nachkriegskontext zu beleuchten, indem sie die Rolle und Agency sowohl der Medien als auch der Intellektuellen bei der Konstruktion von Erinnerung untersucht. Dabei werden 202 Meinungsartikel analysiert, die in zwei lokalen Zeitungen mit gegensätzlichen Standpunkten während des inoffiziellen jährlichen Gedenkens an den Krieg zwischen 1976 und 2013 veröffentlicht wurden. Die Studie basiert auf dem theoretischen Ansatz, dass die Medien die Narrative des dominanten Konflikts offenbaren und kollektive Erinnerung konstruieren. Die Komplexität des Krieges im Libanon manifestiert sich in einem ebenso komplexen Überfluss an Meta-Frames über den Krieg. Diese Arbeit wirft Fragen über die Natur der Kriegsnarrative im öffentlichen Raum auf, im Speziellen im Kontext eines facettenreichen Krieges. Sie hinterfragt darüber hinaus die Rolle von sowohl Medien als auch Intellektuellen in der Konstruktion und Prägung von kollektiver Erinnerung und nationaler Identität in einer Nachkriegsgesellschaft. Die drei Forschungsfragen, die in dieser Arbeit gestellt werden, lauten: (1) Wie näherten sich An-Nahar und As-Safir dem Diskurs über den Krieg während der Kriegszeit und in der Nachkriegszeit? (2) Wie wurde der Krieg durch An-Nahar und As-Safir in der Kriegs- und Nachkriegszeit geframed? Und (3) Wie übten die Medien und Intellektuellen ihre Rolle als Agenten der Erinnerung im Libanon aus? Um diese drei Fragen zu beantworten wendet die Studie die Framinganalyse an und wählt einen Mixed-Method-Ansatz: einen quantitativen Ansatz von Inhalts- und Framinganalyse um die ersten beiden Forschungsfragen zu beantworten, und einen qualitativen Ansatz der Textanalyse um die zweite Forschungsfrage anzureichern und die dritte zu beantworten. Ergebnisse hinsichtlich der ersten Forschungsfrage beleuchten die verschiedenen Ansätze, die An-Nahar und As-Safir in ihrer Herangehensweise an den Diskurs über den Krieg sowohl in der Kriegs- als auch in der Nachkriegszeit anwandten. Trotz der aktiven Rolle, die sie bei der Adressierung des Krieges und seiner Erinnerung rund um seinen Jahrestag spielten, betrachteten die beiden Zeitungen den Diskurs von unterschiedlichen Standpunkten aus. Während des Kriegs nutzte An-Nahar überwiegend Leitartikel, während As-Safir Einblicke aus Gastkommentaren priorisierte. In der Nachkriegszeit gewichteten beide Zeitungen Gastbeiträge stärker, wodurch sie ihre redaktionelle Kontrolle reduzierten. Die Untersuchung von Hoch- und Tiefpunkten in den Veröffentlichungen über die Jahre reflektiert die sich verändernden politischen Umstände und die Haltung der Presse gegenüber dem Krieg und dem entsprechenden Diskurs. Grundsätzlich demonstrierten beide Zeitungen Tendenzen zu Friedensjournalismus während des Krieges, da ihre umfangreichen Veröffentlichungen sich auf Vorschläge zu Konfliktlösungsstrategien konzentrierten. In der Nachkriegszeit reflektieren Tiefpunkte in der Berichterstattung die Tatsache, dass die Presse sich in den frühen Jahren des fragilen Friedens an die staatlich verordnete Amnesie zum Krieg hielt, sowie die Kriegsneurose der Gesellschaft und den Zustand zwischen Krieg und nicht-Krieg mit seinen neuen Gegebenheiten. Bald darauf, in den frühen 2000ern, spiegeln Höchststände die Auseinandersetzung der Presse mit dem „intellektuellen Wiedererwachen“ gegenüber der Notwendigkeit wider, das öffentliche Schweigen um den Krieg zu brechen, sowie die Bereitschaft der Gesellschaft, sich mit ihrer brutalen Vergangenheit auseinanderzusetzen, ihre Frustration mit dem Status Quo und ihre Ängste, verursacht durch das sporadische Wiederausbrechen des Konflikts. Die quantitativ rekonstruierten Frames des Krieges interpretieren ihn selten als ein einfaches Ereignis. Trotz der unterschiedlichen Positionen, die beide Zeitungen gegenüber dem Krieg in beiden Zeiträumen haben, sickern immer verschiedene lokale, regionale und internationale Ebenen in die einfachen und komplexen Frames ein. Einfache Frames beschreiben den Krieg als einen Bürgerkrieg, einen regionalen Krieg oder einen Stellvertreterkrieg; während komplexe Frames zwei oder mehr dieser Dimensionen einschließen. An-Nahar framet den Konflikt überwiegend als einen „Krieg der Anderen“ auf libanesischem Boden und vertritt christliche, rechtslehnende Verschwörungstheorien über eine palästinensische Gefahr für die historische, wundersame Existenz des Libanon. As-Safir, auf der anderen Seite, projiziert ein linkes Verständnis des Kriegs als Klassenkampf, befeuert von Konfessionalismus, und ein pan-arabisches, pro-palästinensisches muslimisches Szenario einer israelisch-amerikanischen Verschwörung gegen den palästinensischen „Widerstand“ und seine Einnistung im Libanon. Trotz einiger Hinweise auf Friedensjournalismus zeigen beide Zeitungen Tendenzen zum Kriegsjournalismus dadurch, dass sie grundsätzlich eine Dichotomie zwischen den sich bekriegenden Fronten beschreiben und die Komplexität des Konflikts zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei ethno-nationalen Gruppen reduzieren. Die qualitative Analyse einer Fallauswahl von 20 Artikeln, die die rekonstruierten Frames repräsentieren, fördert zusätzliche Narrativebenen zutage, die die Komplexität der Frames weiter beleuchten. Darüber hinaus offenbart sie einen zusätzlichen Frame bei An-Nahar und entwirrt die Liaison zwischen den Zeitungen und den Intellektuellen. Die Ergebnisse der Analyse unterstreichen die Veränderungen der Frames im Laufe der Zeit je nach den Notwendigkeiten der Umstände und der politischen Wechselwirkungen. Insbesondere die Zuweisung von Schuld stellt ein umstrittenes Thema über die Zeit hinweg und bei allen Medien dar, das sich zwischen der Darstellung der Libanes*innen als Opfer, der Verteuflung von einigen unter ihnen und der Externalisierung von Verantwortung an externe Mächte bewegt. Identität ist ein ebenso umstrittenes Thema, da die Zeitungen den Krieg einsetzen, um ihre eigene Gruppenidentität zu stärken. Das wird auch darin deutlich, dass die Intellektuellen, die ihre Meinung in der Presse zum Ausdruck bringen durften, zu den jeweiligen ideologischen Camps der Zeitungen gehörten. In einer fragmentierten Medienlandschaft, die die Intellektuellen darin bestärkte ihre eigenen ideologischen Standpunkte zu recyceln und die Bildung einer kollektiven Erinnerung sowie die Rekonstruktion von Identität in einem volatilen Nachkriegsmilieu verhinderte, war die „andere“ Stimme abwesend. Die Ergebnisse dieser Studie fordern ein Überdenken der Rolle von Medien und Intellektuellen in Kriegszeiten und Zeiten des Peacebuilding. Sie trägt zu den laufenden akademischen Debatten im Bereich Medien und der Konstruktion von Erinnerung bei.","This study traces the media and intellectuals’ framing of Lebanon’s war during wartime and postwar. It aims to illuminate the interplay of media and memory in a post-conflict context by investigating the role and agency of both media and intellectuals in memory construction. It examines 202 opinion articles published in two local newspapers with opposing viewpoints during the unofficial annual commemoration of the war from 1976 to 2013. It is grounded in the theoretical approach that the media reveal the narratives of the dominant conflict and construct collective memory. The complexity of the war in Lebanon materialized in an equally complex surfeit of meta-frames about the war. This study raises questions about the nature of the narratives of the war in the public sphere, in the specific context of a multifaceted war. It also questions the role of both media and intellectuals in constructing and shaping collective memory and national identity in a post-conflict society. The three research questions this study poses are: (1) How did An-Nahar and As-Safir approach the discourse of the war in wartime and postwar? (2) How was the war framed by An-Nahar and As-Safir in wartime and postwar? And (3) How did the media and intellectuals play their role as memory agents in Lebanon? To answer these questions, the study employed framing analysis and adopted a mixed-methods approach: a quantitative approach of content and frame analysis to answer the first two research questions, and a qualitative approach of textual analysis to add depth to the second research question and respond to the third research question. Findings in regard to the first research question illustrate the varying approaches An-Nahar and As-Safir took in addressing the discourse of the war both in wartime and postwar. Despite their active partaking in addressing the war and its memory around its anniversary, each newspaper tackled the discourse from a different standpoint. In wartime, An-Nahar conveyed its editorial voice, while As-Safir prioritized op-ed insights. In postwar, both newspapers gave more weight to guest contributors, thus reducing their editorial control. The study of peak and drop points in publishing throughout the years reflected the changing political circumstances and the press attitudes towards the war and its discourse. In general, both newspapers showcased peace journalism tendencies in wartime as their extensive publishing focused on suggesting conflict-resolution strategies. In postwar, drop points reflected the adherence of the press to the state-sponsored amnesia towards the war in the early years of fragile peace, the shell-shock trauma society was facing, and the no-war-no-peace state with its newly imposed realties. Soon after, in the early 2000s, peak points mirrored the press’s engagement in the ‘intellectual awakening’ to the necessity of breaking the public silence around the war, society’s readiness to deal with the brutal past, its frustration with the political status quo, and its fears amid the sporadic re-emergence of conflict. The quantitatively-reconstructed frames of the war seldom interpreted it as a simple occurrence. Despite the differences in each newspaper’s stance on the war in the two periods, various local, regional and international layers always seeped into simple and complex frames. Simple frames described the war as a civil war, a regional war, or a proxy war, and complex frames encompassed two or more of these dimensions. An-Nahar, for the most part, framed the conflict as a ‘war of others’ on the Lebanese land and echoed Christian right-wing sympathetic conspiracy theories of a Palestinian threat to the historical Lebanese miraculous existence. As-Safir, on the other hand, reflected a left-wing understanding of the war as a class-struggle fueled by sectarianism, and a pan-Arab/pro-Palestinian Muslim scenario of an Israeli/American conspiracy against the Palestinian ‘resistance’ and its Lebanese nestle. In spite of evidence supporting peace journalism tendencies, both newspapers revealed war journalism tendencies by always showcasing a dichotomy of warring fronts and reducing the complex conflict into a brawl between two ethno-national groups. The qualitative analysis of a sample of 20 articles reflective of the reconstructed frames uncovered layers of narrative that shed additional light on the complexities of the frames, revealed the existence of an additional frame in An-Nahar, and untangled the liaisons between the newspapers and the intellectuals. Findings underlined the changing nature of frames over time according to circumstantial needs and political interchanges. Over time and across outlets, the attribution of blame, in particular, proved to be a contested issue between victimizing the Lebanese, vilifying some of them, and externalizing the responsibility to outside powers. Identity too was disputed, as each outlet summoned up the war to reinforce its own group identity. This was reflected in the belonging of the intellectuals featured in the press to the same ideological camp of the respective outlets. The ‘other’ voice was absent in a fragmented media landscape that fostered the intellectuals’ recycling of their own ideological standpoints and hindered collective memory and identity reconstruction in a volatile post-conflict milieu. The findings of this study prompt a re-thinking of the role of the media and intellectuals in wartime and peacebuilding and contribute to the ongoing academic debates within the framework of media and memory construction.","xiv, 223 Seiten","https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/25388||http://dx.doi.org/10.17169/refubium-4092","urn:nbn:de:kobv:188-refubium-25388-3","eng","http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen","000 Computer science, information, and general works::070 News media, journalism, publishing::079 News media, journalism, publishing In other languages","Media Framing||Lebanese Civil War||Media Memory||Lebanese Media||Peace Journalism||Memory and Public Intellectuals||Anniversary Journalism||Media and Commemoration","The Un(Civil) War","Media Framing and Memory Construction in Wartime and Postwar Lebanon","Der (Un)Bürgerliche Krieg Medienframing und Gedächtnisaufbau in Kriegszeiten und im Nachkriegslibanon","Dissertation","free","open access","accept","Text","Politik- und Sozialwissenschaften"